Die Sache mit dem Campinggeschirr

Mein Weg zum Camper: Teil 2

Wer noch nie Campinggeschirr kaufen musste, denkt sicher: „Kein Problem. So kompliziert wird das wohl nicht sein.“ Kompliziert ist es zwar nicht, aber einen kleinen Überblick solltest du dir schon verschaffen, damit du dein perfektes Campinggeschirr bekommst.

Campinggeschirr

Regelmässige Leser meiner Seite erinnern sich: Ich bin auf dem Weg Camper zu werden. Ungefähr im Juli ist es soweit, und ich bekomme meinen Knaus Boxstar 540 Road. Ich weiss, das dauert noch ewig, aber dafür habe ich genug Zeit, um mich bestens auf diese Herausforderung vorzubereiten. Folglich habe ich mich mit dem Thema Campinggeschirr befasst.

Sagen wir es mal so: Omas Erb-Porzellan ist wahrscheinlich nicht die beste Wahl für das Abenteuer Camping. Ich denke, dass zwischen mir und meinem Wohnmobil (einen Namen muss noch gefunden werden) eine tolle Beziehung entstehen wird. Somit möchte ich dem Sprichwort „zwischen den Beiden wurde viel Geschirr zerschlagen“ möglichst grossräumig aus dem Weg gehen.

Eine Eigenschaft, die mein Campinggeschirr haben muss wäre somit auch schon geklärt. Es muss möglichst bruchsicher sein. Ich habe zwar nicht vor, es in der Gegend herumzuwerfen, aber in so einem Wohnmobil kann es schon mal etwas holpern und rumpeln.

Aufs Gewicht achten

Campinggeschirr soll auch leicht sein. Mein Knaus darf ein maximales Gewicht von 3,3 Tonnen haben. Leer ist es 2.7 Tonnen schwer. Somit kann ich inklusive meiner Wenigkeit noch 600 Kilogramm zuladen. Ein Teil geht da schon mal für‘s Wasser drauf, bleiben also noch 500 Kilogramm. Schweres Porzellan oder Zinnteller machen da einfach keinen Sinn.

Bruchsicher heisst auch, das ich mein Campinggeschirr für die Fahrt weniger verpacken muss. Sinnvoll in die Schublade und gut ist.

Da ich auch einen gewissen Anspruch an das Design des Campinggeschirrs habe, kommt so Blümchen-Zeugs nicht in Frage. Möglichst schlicht mag ich es. Das Essen auf dem Teller soll auch beim Camping wirken. Und wenn es mal Curry gibt, kann es nicht schaden, wenn das Gelbe des Indischen am Essen und nicht am Teller haften bleibt. Verfärbungen sehen einfach doof aus.

Campinggeschirr

Da ich keinen Mikrowellenofen habe und auch keinen anschaffen will, spielt in meinem Fall die Mikrowellentauglichkeit kein Rolle. Spülmaschinenfest sollte das Material aber sein, da ich nach erfolgter Reise das Geschirr bestimmt einer Intensivreinigung unterziehen werde.

Stellt sich nun also die Frage: Aus welchem Material besteht das perfekte Campinggeschirr? Ich habe mich mit Roland Meier vom Camper-Huus in Chur lange unterhalten und er hat mir viele wertvolle Infos gegeben.

Folgende Materialien, sind für Campinggeschirr geeignet. Alle haben gewisse Vor- und Nachteile.

Campinggeschirr aus Porzellan

Übers Porzellan habe ich oben schon meine Meinung abgegeben. Dabei ist aber zu beachten, dass ich hier nur auf meine Bedürfnisse eingehe. Wer ein grösseres Wohnmobil oder einen Wohnwagen hat und allenfalls längere Zeit am gleichen Ort verbringt, der kann an schönem Porzellangeschirr durchaus Freude haben. Wichtig ist hier einfach, dass du alle Elemente beim Transport sehr gut polsterst und in den Schubladen für Rutschfestigkeit sorgst.

Die Vorteile von Porzellangeschirr liegen natürlich auf der Hand: hitzebeständig, kratzfest, stabil. Zudem du hast beim Essen ein edles Feeling.

Campinggeschirr aus Glas

Ja, du liesst richtig. Es gibt Camping-Geschirr aus Glas. Habe ich auch nicht gewusst. Anscheinend gibt es eine US-Firma, die ein besonders haltbares Glas herstellt, das sehr bruchsicher ist. Glas geht für Mikrowelle und ist natürlich auch spülmaschientauglich. Mehr habe ich das allerdings auch nicht in Erfahrung bringen können.

Campinggeschirr aus Bambus

Bambus ist grundsätzlich ein sehr ökologisches Material, weil das das Rohmaterial schnell nachwächst. Hin und wieder sieht man Bambusgeschirr an Festen anstelle der Plastik-Wegwerfteller.

Wer nun in erster Linie auf die Ökologie schaut, wird etwas überrascht sein. Auch Bambusgeschirr ist nicht rein natürlich. Die meisten Produkte bestehen nämlich nur aus einem Teil Bambus und beinhalten weiter Kunststoff, damit das Geschirr lange gebraucht werden kann.

Die Vorteile von Bambusgeschirr sind Stabilität, Haptik, man kann sie gut reinigen. Gewichtstechnisch sind sie durchaus passabel.

Campinggeschirr aus Edelstahl

Auch Edelstahl ist eine gute Variante für Campinggeschirr. Es unkaputtbar, für sämtliche Einsatzgebiete verwendbar aber relativ teuer. Und ehrlich gesagt ich finde die Optik nicht so berauschend. Es erinnert mich etwas Restaurantküche oder Straflager.

Campinggeschirr aus Email

Speziell bei Tassen sieht man hin und wieder Emailgeschirr. Hier gefällt mir das Design. Beim Gewicht muss man allerdings mit ziemlich viel mehr rechnen. Zudem ist auch diese Variante recht kostspielig.

Campinggeschirr

Campinggeschirr aus Melamin

Bleibt noch der Marktleder. Der bestehe aus Melamin. Bitte verwechselt es nicht mit Melanin. Das ist nämlich der Stoff in deiner Haut, der für die Bräunung verantwortlich ist. Und Melamin kommt auch nicht von Melanie. Die taugt höchstens als Beifahrerin. Melamin ist beim Campinggeschirr am meisten verbreit und sehr beliebt. Melamin besteht aus einem Kunstharz. Und hier kommt ein „Aber“ ins Spiel. In diesem Kunstharz hat es unter anderem Folmaldehyd. Formaldehyd kann eingenommen zu grösseren gesundheitlichen Problemen führen. Es ist also wichtig, dass man dieses Campinggeschirr korrekt einsetzt.

Melamingeschirr ist nicht zum Kochen geeignet. Es gehört weder auf den Herd, noch in den Ofen, noch in die Mikrowelle. Spülmaschine ist in der Regel ok. Als Faustregel gilt: nicht über 70 Grad erhitzen.

Auch ist Melamin „kratzempfindlich“. Mit scharfen Gegenständen kann man dem Geschirr schnell Schaden zufügen. Das ist nicht so cool, denn so Melamin-Spähne sind suboptimal im Essen. Die zerkratzten Stellen verfärben sich auch und dann sieht das doof aus.

Postiv ist dafür, dass Campinggeschirr aus Melamin in ganz vielen Designs und Formen erhältlich ist. Es ist sehr robust und bruchfest.

Im Handel gibt es ganz viele tolle Sets mit mehr oder weniger Teilen. Selbstverständlich kann man sich das Geschirr auch einzeln kaufen. In deinem Camping-Fachgeschäft wirst du sicher bestens beraten. Ich würde mir jetzt nicht einen „Ausverkaufs-Artikel“ anschaffen, damit ich allenfalls noch auf Nachschub zurückgreifen kann.

Meine Wahl des Campinggeschirrs

Ich habe mich nun für ein tolles Campinggeschirr Set aus Melamin entschieden. Die Auspackzeremonie haben ich für euch in Bewegtbild festgehalten.

Ich bin schon voller Vorfreude, um mein Campinggeschirr in den Boxstar einzuräumen. So wie ich mich kenne, werde ich sicher in den nächsten Jahren auch noch andere Produkte ausprobieren. Bevor es aber soweit ist, brauch ich zuerst mal Messer fürs Kochen. Und da habe ich schon eine Idee. Dazu aber mehr beim nächsten Mal.

Link zum Campinggeschirr

 

Diesen Artikel teilen!

Andrea Ullius
Drogist HF, Autor und Blogger. Vom Norden begeistern, am Rest der Welt interessiert. Schreibt vorwiegend in und über Schweden, Skandinavien und die Schweiz. Nach 10 Jahren, Radio-, Fernseh- und Agenturerfahrung habe ich mich aufgemacht, alle Facetten des Reisebloggens und der Content-Produktion kennen zu lernen. Ich schreibe auf www.schwedenhapen.ch und www.ullala.ch.

Beliebte Artikel